Besichtigung Zwilag Zwischenlager Würenlingen AG
Zwilag = – Zwischenlager Würenlingen – irgendwelches radioaktives Zeug – welches gelagert wird. Das war so mein Grundwissen zu dem Zeitpunkt. Einmal mehr dieses Jahr war das Auffinden des Ortes für die Führung, die Herausforderung. Jedes Navi gab einen anderen vermuteten Ort für den Standort an. Schlussendlich lotste ich dann alle via Handy vor Ort. Nachdem ich ihn selber auch nur knapp gefunden hatte. Nach der Zutrittskontrolle mit ID Ausweis etc. durften wir dann in den obersten Stock des Gebäudes, wo uns zuerst anhand einer Präsentation die Art der Anlage näher gebracht wurde. Ich zitiere hier aus der Homepage: «Die Zwilag hat bei der Verbrennung radioaktiver Abfälle einen, dem Stand der Technik entsprechenden, neuen Weg beschritten. Die radioaktiven Abfälle werden nicht auf konventionelle Art verascht, sondern mit einem Plasmabrenner bei hohen Temperaturen bis zu 20’000° C thermisch zersetzt oder aufgeschmolzen. Dieses aus der Metallurgie hervorgegangene Plasmaverfahren erlaubt einerseits die Verarbeitung von brennbaren Stoffen, andererseits die Aufschmelzung von metallischen Teilen, von Beton und anderen Feststoffen. Mit den gleichen Verfahrensschritten können organische und anorganische Stoffe verarbeitet werden. Die aufgeschmolzenen Abfälle werden unter der Beimischung von Glas in endlagerfähige Gebinde abgegossen. Die Radioaktivität kann durch dieses Verfahren zwar nicht verringert, das Volumen aber verkleinert werden. Die sehr hohen Temperaturen im Lichtbogen sowie ein Nachbrenner mit einem nachgeschalteten Schnellabkühler bewirken eine vollständige Zersetzung aller organischen Stoffe und verhindern die Bildung von Giften. Diese im Nuklearbereich weltweit erste Anlage ist eine Weiterentwicklung einer konventionellen Plasma-Anlage.» Wir konnten uns vor Ort überzeugen das diese Behälter wirklich sehr sehr klein sind und eigentlich einer Grösse einer kleinen Milchkanne entsprechen. Auf die Frage hin ob es viel Wiederstand in der Bevölkerung gäbe um dieses Zwischenlager, wurde dies verneint. Solche Aktionen wie in Deutschland kämen bei uns kaum vor. Nun galt es Ernst und wir konnten in die Räumlichkeiten und bis ins Herzstück des Lagers vordringen. Wir sahen die grossen Lagerbehälter und durften auch in den Steuerungsraum des Plasmabrenners, von wo wir einen Blick auf diese grosse Maschine werfen durften. Die Farbwahl der Innenräume war auch sehr spannend. Da viele dieser Räumlichkeiten keine Fenster beinhalten wurde bei der Ausstattung darauf geachtet das hier mit Farben eine freundliche Umgebung erzielt wird, statt einfacher grauer Betonwände. Nochmals ein Zitat aus der Homepage: «Das Kernstück des Zwischenlagers bildet die 68 m lange, 41 m breite und knapp 20 m hohe Behälterlagerhalle. Diese dient der Aufnahme von verglasten, hochaktiven Abfällen aus den Wiederaufarbeitungsanlagen und von ausgedienten Brennelementen aus den schweizerischen Kernkraftwerken. Die verglasten, hochaktiven Abfälle wie auch die ausgedienten Brennelemente werden in dicht verschlossenen Transport- und Lagerbehältern (TLB) gelagert. Bei voller Belegung finden in dieser Halle rund 200 solcher Behälter stehend Platz.» Diese Halle ist also noch nicht sehr voll und extrem wie viel Wärme durch diese dicken Wände hindurch doch noch abgegeben wird.
Wir waren um halb sieben noch immer unterwegs und ich glaube wir hätten noch 3 Stunden weiter fragen können. Aber schlussendlich mussten wir doch ein Ende finden und zum Resti dislozieren. Aber es war extrem eindrücklich und spannend. Danke an Natalia die uns die Führung bis ins Innerste der Anlage ermöglicht hat.